Enkaustik ist eine Farbe auf Wachsbasis (bestehend aus Bienenwachs, Dammarharz und Pigmenten), die auf einer erwärmten Alu-Palette geschmolzen wird. Sie wird auf eine saugfähige Oberfläche aufgetragen und dann wieder erhitzt, um die Farbe zu fixieren und die einzelnen Farbschichten miteinander zu verbinden.
Wachs ist Opulenz. Enkaustik ist vielleicht die schönste aller Farben, und sie ist so vielseitig wie jedes andere Medium des 21. Jahrhunderts: Sie kann auf Hochglanz poliert, geschnitzt, geschabt, geschichtet, collagiert, getaucht, gegossen, modelliert, geformt, strukturiert und mit Öl kombiniert werden. Die Farbe kühlt mit dem Auftrag sofort ab, so dass es keine Trocknungszeit gibt, sie kann aber immer wieder erwärmt oder geschmolzen und damit nachbearbeitet werden.
Wachs ist sein eigener Firnis. Enkaustik-Gemälde müssen nicht lackiert oder durch Glas geschützt werden. Bienenwachs ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, die eine der Hauptursachen für die Verschlechterung eines Farbfilms ist. Wachs ist weitaus feuchtigkeitsbeständiger als Harzfirnis oder Öl. Durch das Polieren von Enkaustik erhält die Farbe den gleichen Glanz und die gleiche Sättigung wie bei Harzlacken.
Kein Vergilben. Enkaustikfarbe vergilbt nicht und dunkelt nicht nach. Allerdings ist Wachs selbst photoreaktiv, so dass unpigmentiertes Enkaustikmedium, das im Dunkeln gelagert wurde, leicht nachdunkelt. Bei erneuter Lichteinwirkung bleicht diese Nachdunkelung wieder aus.
Kein Lösungsmittel. Für Enkaustikfarben werden keine Lösungsmittel benötigt. Dadurch wird eine Reihe von Gesundheitsgefahren reduziert oder beseitigt.
